Dis/Ability der Gegenwart und der Zukunft – Perspektiven der Behindertenbewegung und der Disability Studies
Das Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS) lädt herzlich ein:
„Gemeinsamkeiten und Unterschiede an der Schnittstelle von Ableismus und Rassismus"
mit Prof. Dr. Robel Afeworki Abay, Prof. i.R. Dr. Swantje Köbsell und Prof. Dr. Narku Laing
Mittwoch, 29. Mai 2024 von 18:00 bis 19:30 Uhr (online)
Unsere Gäste Prof. Dr. Robel Afeworki Abay (ASH Berlin), Prof. i.R. Dr. Swantje Köbsell und Prof. Dr. Narku Laing (EvH RWL) werden Parallelen, Unterschiede und Verwobenheiten von Ableism und Rassismus erkunden und gemeinsam mit dem Publikum reflektieren.
Über die Vortragenden
Prof. Dr. Robel Afeworki Abay ist Soziologe und derzeit Gastprofessor für partizipative Ansätze in den Sozial- und Gesundheitswissenschaften an der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH Berlin). Zuvor war Robel als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. Robel arbeitet und forscht unter anderem zum Themenkomplex: Intersectional Disability Justice; Ableismus und Rassismus, Soziologie der Behinderung und sozialer Ungleichheit sowie partizipative Forschung.
Prof. i.R. Dr. Swantje Köbsell ist langjährige Aktivistin der Behindertenbewegung sowie Mitbegründerin der AG Disability Studies. Von 2014 bis 2021 war sie Professorin für Disability Studies an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Sie wechselte 2021 an die Universität Bremen ins Lehrgebiet Inklusive Pädagogik und ist seit dem 1.4.2024 im Ruhestand.
Prof. Dr. Narku Laing ist Professor für Rassismusforschung an der EvH Bochum und Gründer der Diversityberatung Vielfaltsprojekte GmbH. Er berät u.a. DAX-Konzerne, Theater, Bundesministerien und führende NGOs zu Diskriminierung. Im Jahr 2023 wurde Prof. Dr. Laing für seine Arbeit mit dem German Diversity Award geehrt. Der Diversitytrainer wirkt weiterhin u.a. als Beiratsmitglied des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa). Als Mitglied der Expert_innenkommission Antirassismus berät er das Bundeskanzleramt. Prof. Laing engagiert sich mit seinem preisgekrönten Projekt „Sport gestaltet Vielfalt“ gegen Diskriminierung im Sport.
Anmeldung und weitere Hinweise
Die Veranstaltung findet online statt. Gebärdensprach- und Schriftdolmetschung stehen zur Verfügung. Falls Sie andere Bedarfe haben, melden Sie sich gerne bei uns.
Bitte nutzen Sie den Link zur Anmeldung , Anmeldeschluss ist 28. Mai 2024 um 17 Uhr.
Für weitere Fragen steht Ihnen Franziska Witzmann unter der E-Mail-Adresse witzmann@evh-bochum.de und unter der Telefonnummer 0234 - 36901 473 zur Verfügung.
Wir freuen uns wie immer auf Sie und eine angeregte Diskussion mit Ihnen!
Organisationsteam: Gudrun Kellermann & Franziska Witzmann
Technikteam: Jens Koller, Denise Schröder
Assistenz: Martyna Szykulla
Online-Vortrag am 18. Januar 2024: „Das Praxishandbuch Vielfalt Pflegen: Ein Impuls für ein Inklusives Gesundheitssystem!?“
Zu Vortrag & Ko-Referat
Wibke Roth und Markus May referieren zur partizipativen Entwicklung des Praxishandbuchs Vielfalt Pflegen (KSL-Konkret #4) und zur Implementierung im Land Nordrhein-Westfalen im Zuge der generalistischen Pflegeausbildung. Zudem gibt es einen kleinen Überblick, was sich daraus entwickelt hat. Die Referierenden wollen gern in den Austausch gehen, wie eine Evaluation des Praxishandbuchs gelingen könnte und wie ein Aktionsnetzwerk zur Inklusiven Gesundheit aufgebaut werden kann.
Der Ko-Vortrag über „Inklusive Gesundheit im Krankenhaus – Rolle der Pflege" von Prof. Dr. Karin Tiesmeyer widmet sich der Frage, was die Aufgaben und die Herausforderungen in der Pflege im Krankenhaus sind und was dazu aus der Forschung bekannt ist.
Über die Vortragenden
Markus May verantwortet das Thema „Inklusive Gesundheit“ als Referent bei der Koordinierungsstelle der Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben (Ko-KSL). Bevor er 2016 zur Ko-KSL kam, hat er als Referent in der Landesverwaltung Nordrhein-Westfalens und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Universitäten gearbeitet.
Wibke Roth ist Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit und unterstützt das Ko-KSL-Team journalistisch. Sie trug redaktionelle-konzeptionelle Verantwortung für das Praxishandbuch „Vielfalt Pflegen“.
Karin Tiesmeyer ist Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerin und arbeitet seit 2013 als Professorin an der Evangelischen Hochschule Bochum. Sie forscht mit Menschen mit komplexer Beeinträchtigung und in partizipativen Forschungsprojekten in der Gesundheitsversorgung. Früher war sie in unterschiedlichen Bereichen im Krankenhaus und in der Eingliederungshilfe tätig.
Bericht und Videomitschnitt der Veranstaltung
Den Bericht über die Veranstaltung finden Sie hier: Bericht über den Vortrag Das Praxishandbuch Vielfalt Pflegen: ein Impuls für ein inklusives Gesundheitssystem
Einen Videomitschnitt der Vorträge finden Sie im YouTube-Kanal von BODYS.
Online-Vortrag am 07. Dezember 2023: „MAD_Das Museum Anderer Dinge“
Zu Vortrag & Ko-Referat
Wie verändert der Fokus auf Ding-Bedeutungen das Sprechen über Krisen-, Verrücktheitserfahrungen und Psychiatrie? Was hat es mit „Betroffenenkontrolle“ in Forschung auf sich – wo kommt sie her und wie wird sie im Arbeitsprozess aktualisiert? Wie können wir Forschung so denken, dass Ethik nicht eine Rand-Bedingung, sondern ein Bestandteil von Erkenntnisgewinn ist? Entlang dieser Fragen wird die Referentin das MAD_Museum Anderer Dinge und seine Entstehung zur Diskussion stellen.
Im anschließenden Ko-Referat geht Theresia Degener auf die Bedeutung von MAD_Museum Anderer Dinge für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention aus Perspektive der Disability Studies ein. Namentlich die Präambel der UN BRK (Verständnis von Behinderung), sowie Artikel 8 (Bewusstseinsbildung) und das Menschenrecht auf kulturelle Teilhabe (Art. 30) bieten die Anknüpfungspunkte ihrer Überlegungen.
Über die Vortragenden
Elena Demke ist Historikerin und engagiert sich seit ca. 10 Jahren vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen psychiatriekritisch, anfangs im Kontext von Peer-Beratung, dann verstärkt in Forschung. In dem BMBF-geförderten Projekt „Ding-Bedeutungen in Verrücktheits-, Krisen- und Psychiatrieerfahrungen“ nutzte sie den material turn für die Mad Studies. Gemeinsam mit Interviewpartner:innen entstand darauf aufbauend das MAD_Museum Anderer Dinge.
Theresia Degener ist Professorin für Recht und Disability Studies an der Evangelischen Hochschule RWL in Bochum und leitet zusammen mit Prof. Dr. Kathrin Römisch BODYS, das Bochumer Zentrum für Disability Studies.
Bericht und Videomitschnitt der Veranstaltung
Den Bericht über die Veranstaltung finden Sie hier: Bericht über den Vortrag MAD_Das Museum Anderer Dinge – vom Forschungsprojekt zum Online-Museum
Einen Videomitschnitt der Vorträge finden Sie im YouTube-Kanal von BODYS.
"Von der Motivgeschichte zu den Literary Disability Studies: literarische Figuren mit Behinderung lesen"
Vortrag von Jun.-Prof. Dr. Klaus Birnstiel (Universität Greifswald) mit einem Ko-Referat von Chris Klaen (EvH RWL)
am 01. Juni 2023 von 18:00 bis 19:30 Uhr (online)
Zu Vortrag & Ko-Referat
In seinem Vortrag zeigt Dr. Klaus Birnstiel, wie man in der Literaturwissenschaft versucht, mit der Darstellung von behinderten Figuren umzugehen. Seine Schwerpunktthese ist: Während es früher vor allem darum ging, welche behinderten Figuren in literarischen Texten vorkommen, interessiert jetzt, welche Mehrfach-Diskriminierungen sie in literarischen Texten erfahren und welche erzählerischen Funktionen sie erfüllen (wie z.B. Held, Anti-Held, Identifikationsangebot).
Es werden zwei Beispiele aus der deutschsprachigen Literatur präsentiert: die kurze Novelle "Der kleine Herr Friedemann" von Thomas Mann und der Roman "Vielen Dank für das Leben" von Sibylle Berg. Durch diese Beispiele werden Sie ein besseres Verständnis dafür bekommen, wie Literaturwissenschaftler*innen die Darstellung von behinderten Figuren betrachten und analysieren.
Im Anschluss an den Vortrag folgt ein Input von Chris Klän. Fokus dabei ist die Einordnung der Vortragsinhalte in weitere Diskussionen zu Intersektionalität als wichtiges Querschnittsthema der EvH RWL, indem es den Stellenwert von Intersektionalität und Repräsentation für verschiedene Lebensrealitäten aufzeigt.
Über die Vortragenden
Jun.-Prof. Dr. Klaus Birnstiel (Universität Greifswald) studierte Neuere deutsche Literatur, Neuere und Neueste Geschichte sowie Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wurde dort 2012 promoviert, anschließend war er mehrere Jahre Assistenz im Deutschen Seminar an der Universität Basel. Seit 2018 ist er Juniorprofessor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Greifswald. Darüber hinaus ist er seit diesem Jahr Sprecher des DFG-Netzwerks "Inklusive Philologie. Literary Disability Studies im deutschsprachigen Raum".
Chris Klän ist seit 2022 wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in für Internationalisierung und Digitalisierung an der Evangelischen Hochschule RWL. Chris Klän hat sein Studium in Maastricht und London im Bereich Kulturwissenschaften und postkoloniale Studien absolviert und lehrt zu den Bezugsverhältnissen zwischen Identität, Körper, Macht und Verletzlichkeit.
Bericht und Videomitschnitt des Veranstaltung
Den Bericht über die Veranstaltung finden Sie hier: Bericht über den Vortrag Von der Motivgeschichte zu den Literary Disability Studies
Einen Videomitschnitt der Vorträge finden Sie im YouTube-Kanal von BODYS.
Organisationsteam: Gudrun Kellermann & Franziska Witzmann
Technikteam: Jens Koller & Neele Hoppe
Online-Abschlussveranstaltung „Der perfekte Mensch – Behinderung und Krankheit in der Leistungsgesellschaft“ am 25.10.2022
Im Sommersemester 2020 starteten s_inn und BODYS eine gemeinsame Vortragsreihe zu Themen rund um Disability Studies, Behinderung und Teilhabe. Sie sollte zunächst in Präsenz stattfinden, wurde dann aber im Zuge der COVID-19-Pandemie in eine digitale Veranstaltungsreihe umgewandelt. Zuletzt lief sie unter dem Titel „Dis/Ability der Gegenwart und der Zukunft – Perspektiven der Behindertenbewegung und der Disability Studies“. Ende 2022 lief das Projekt "Transfernetzwerk Soziale Innovation (s_inn)" aus und damit endet auch die Kooperation mit BODYS. Aber: Die Reihe wird ab 2023 von BODYS fortgesetzt.
„Der perfekte Mensch – Behinderung und Krankheit in der Leistungsgesellschaft“
- Vortrag von Dr. Svenja Meuser (Universität zu Köln): Die Perfektionierung des Menschen? Behinderung, Ethik und Enhancement
- Vortrag von Marco Miguel Valero Sanchez (Leibniz Universität Hannover): „Na ja, gut, aber ihr könnt ja auch nicht alles“ – Über Ableismus in Hochschule und Wissenschaft
am Dienstag, 25.10.2022, von 17.30 bis 19.30 Uhr
Moderation: Sinem Malgac und Gudrun Kellermann
Die Referent*innen
Dr. Svenja Meuser studierte Rehabilitationspädagogik an der Technischen Universität Dortmund. Von 2010 bis 2016 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Dortmund sowie an der Universität zu Köln, wo sie zur Ethik von Human Enhancement im Kontext von Behinderung promovierte. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Behinderung, Biomedizin und Ethik, Behinderung und Enhancement sowie Disability Studies. Seit 2017 ist sie in der beruflichen Rehabilitation tätig.
Ihr Vortrag beschäftigt sich mit der „Perfektionierung des Menschen“ vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um Human Enhancement, d.h. der „Verbesserung“ menschlicher Fähigkeiten oder Erscheinungsformen durch moderne Biotechnologien. So hat der Fortschritt in den Bio- und Lebenswissenschaften eine Ausweitung biomedizinischer Handlungsoptionen ermöglicht, die mit weitreichenden Implikationen verbunden sind. Ihre mindestens ambivalente Bedeutung für Menschen mit Behinderung ist bekannt: Die Life Sciences stehen für eine zunehmende Technisierung, Biologisierung und Medikalisierung menschlichen Lebens und suggerieren ein Machbarkeitsdenken, das Behinderung als nicht mehr hinzunehmendes Schicksal betrachtet. Der Vortrag zeigt, dass diese Entwicklungen im Zusammenhang mit Enhancement-Praktiken eine zugespitzte Dynamik entfalten und mit neuen Gefährdungen für Menschen mit Behinderung einhergehen.
Marco Miguel Valero Sanchez ist seit 2018 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promovend am Leibniz Center for Science and Society (LCSS) der Leibniz Universität Hannover beschäftigt. Von 2021 bis 2022 war er ein Jahr lang als Gastwissenschaftler in der Forschungsgruppe REAP (Researching Equity, Access and Participation) an der Lancaster University, UK, tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Hochschule und Behinderung, soziale und gesundheitliche Ungleichheit im Hochschulbereich sowie Karrierewege von behinderten Wissenschaftler*innen.
Sein Vortrag beschäftigt sich mit Erfahrungen von Ableismus in Hochschule und Wissenschaft. Aus der Perspektive behinderter Akademiker*innen wird untersucht, welche Fähigkeitsvorstellungen im Hochschulbereich konstruiert werden und wie sich diese Vorstellungen auf ihre Arbeits- und Beschäftigungssituation auswirken. Im Zuge dessen wird erörtert, wie die Offenlegung von Behinderung die soziale Interaktion mit anderen Hochschulmitgliedern beeinflusst und inwiefern daraus diskriminierende Praktiken gegenüber den Betroffenen resultieren. Die empirische Datengrundlage bilden problemzentrierte Interviews, die mit promovierten Wissenschaftler*innen mit
Veranstaltungsleitung
Transfernetzwerk Soziale Innovation – s_inn
Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS)
Organisationsteam
Gudrun Kellermann (BODYS, EvH RWL Bochum)
Jens Koller (s_inn, EvH RWL Bochum)
Sinem Malgac (s_inn, EvH RWL Bochum)
„Das Inklusionsparadigma als Problem für beeinträchtigte Menschen und eine mögliche Alternative“ am 21.06.2022
Davon ausgehend, dass im Hinblick auf beeinträchtigte Menschen Inklusion sowohl in der Öffentlichkeit als auch in entsprechenden Fachdiskursen zum Leitbegriff geworden ist, wird verdeutlicht, dass Inklusionsdiskurse zur Stigmatisierung beeinträchtigter Menschen beitragen. Sodann wird eine nichtstigmatisierende Alternative zur Leitidee „Inklusion“ aufgezeigt. Zudem wird der Frage nachgegangen, warum dem Begriff „Inklusion“ im Hinblick auf beeinträchtigte Menschen eine dominante Bedeutung zukommt, obwohl es eine nichtstigmatisierende Alternative gibt. Im Anschluss an den Vortrag von Dr. Karsten Exner folgt ein Input von Prof. Dr. Stefan Schache.
Dr. Karsten Exner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bielefeld in der Fakultät Erziehungswissenschaft und im Projekt BiProfessional (Qualitätsoffensive Lehrerbildung). Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Beeinträchtigung/Behinderung aus soziologischer Perspektive und im Kontext heterogener Lebenssituationen, Sozialisation und Identitätsentwicklung beeinträchtigter Menschen, Beeinträchtigung/Behinderung und Geschlechterrollen sowie kritische Theoriebildung im Inklusionsdiskurs.
Prof. Dr. Stefan Schache ist Professor für Heilpädagogik und Inklusive Pädagogik an der Evangelischen Hochschule RWL in Bochum und Beiratsmitglied im Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS). Zu seinen Schwerpunkten in Lehre und Forschung gehören u.a. Inklusive Pädagogik und Theorien der Heilpädagogik, Psychomotorik und Motologie, Sportpädagogik und Bewegungsorientierte Entwicklungsförderung. Download Präsentation Prof. Schache
"Eine queere Perspektive auf Behinderung" am 31.05.2022
Vortrag von Mag.a Elisabeth Magdlener, MA, Mitschnitt des Vortrags
In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich im anglo-amerikanischen Raum ein neuer Forschungszweig von Betroffenen für betroffene Aktivist_innen, Theoretiker_innen und ihre Mitstreiter_innen: die Queer DisAbility Studies. Sie haben sich aus der Verknüpfung von Gender- und Feminist Studies sowie Disability Studies herausgebildet.
Dieser Vorlesungsbeitrag soll eine erste Annäherung an Queer DisAbility-Denkungsweisen sein. In einer kulturwissenschaftlichen Herangehensweise setzt sich dieser Beitrag gesellschaftsanalytisch mit Normierungsstrukturen, Macht- und Gewaltverhältnissen auseinander, die in unserem normierenden Gesellschaftssystem verankert sind.
Es wird skizziert, wie diese einer Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderung* im Wege stehen. Des Weiteren wird ein Blick auf Verwobenheiten in Bezug auf Queerness und Behinderung gerichtet. Den Abschluss bilden Überlegungen, wie Gesellschaft im Sinne eines Miteinanders auch gedacht werden könnte.
Elisabeth Magdlener, Wien, Verein CCC** – Change Cultural Concepts ist Kulturwissenschaftlerin, Expertin, Vortragende, Workshopleiterin und Autorin im Bereich Queer DisAbility (Studies) und Körperdiskurse. Sie ist Tänzerin und Mitglied der weltweiten Community-Tanzbewegung DanceAbility sowie des Austrian DanceArt Movements und performt bei A.D.A.M. – Austrian DanceArt Movement. Ebenso ist Elisabeth Magdlener im Vorstand von Ninlil – Empowerment und Beratung für Frauen* mit Behinderung*. Sie studierte Pädagogik (Mag.a) und Gender Studies (MA) an der Universität Wien. Derzeit arbeitet sie unter anderem an unterschiedlichen Projekten zum Thema Bewusstseinsbildung und schreibt in verschiedenen Medien zu den Thematiken.
„Selbstbestimmungsrecht von Mädchen* mit Behinderung“ am 26.04.2022
Gäste: Renate Janßen, Kristin Langer (LAG autonome Mädchenhäuser/feministische Mädchenarbeit NRW e.V., Fachstelle Interkulturelle Mädchenarbeit NRW) und Maren Grübnau, Claudia Seipelt-Holtmann (Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung/chronischer Erkrankung NRW) sowie Prof. Dr. Kathrin Römisch (EvH RWL Bochum)
Bericht über die Veranstaltung
„Dis/Ability der Gegenwart und der Zukunft – Perspektiven der Behindertenbewegung und der Disability Studies“
Im Wintersemester 2021/22 hat die Vortragsreihe die Themen Klima(wandel), vorgeburtliche Diagnostik sowie Kunst & Kultur aufgegriffen und ihre Bedeutung für das Leben behinderter Menschen diskutiert.
Donnerstag, 04.11.2021 von 18 bis 19.30 Uhr:
Christian Judith (K Produktion, Hamburg) und Lisa Koopmann (EvH RWL, Bochum) zum Themenfeld „Behinderung und vorgeburtliche Diagnostik“
Donnerstag, 09.12.2021 von 18 bis 19.30 Uhr: TERMINÄNDERUNG -16.12.2021, 18 bis 19.30 Uhr!!
Petra Kuppers, Professorin für Performance Studies und Disability Culture (University of Michigan, Ypsilanti), und Prof. Dr. Helene Skladny (EvH RWL, Bochum) zum Themenfeld „Kunst & Kultur und Behinderung“; Link zum Bericht
Donnerstag, 13.01.2022 von 18 bis 19.30 Uhr:
Andrea Corinna Schöne (freie Journalistin) und Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann (EvH RWL) zum Themenfeld „Klima(wandel) und Behinderung“
Organisationsteam:
Gudrun Kellermann (BODYS)
Jens Koller (s_inn)
Lisa Koopmann (s_inn)
Johanna Saltenberger (studentische Hilfskraft)
Vortragsreihe „Nachteil hoch zwei plus x – Intersektionalität im Kontext von Behinderung“
Der Begriff „Intersektionalität“ beschreibt die Mehrfachzugehörigkeit einer Person zu verschiedenen sozialen Gruppen und die daraus resultierenden möglichen Diskriminierungen, aber auch Privilegien. So wird beispielsweise eine behinderte Frau aufgrund ihrer Beeinträchtigung und ihres Geschlechts in verschiedenen Situationen benachteiligt. Auf der anderen Seite kann sie jedoch auch privilegiert sein, wenn sie weiß ist, in Deutschland einen deutschen Namen trägt und eine akademische Laufbahn durchlaufen konnte.
Die Vortragsreihe thematisiert die Überschneidung von verschiedenen Differenzkategorien wie Behinderung, Geschlecht, Rassismus, Migration und Alter.
„Alter(n) aus Sicht der Disability Studies“ mit Prof. Dr. Michael Zander
Donnerstag, 17. Juni 2021 von 18:30 bis 20:00 Uhr
Dr. Michael Zander vertritt die Professur „System der Rehabilitation“ im Studiengang Rehabilitationspsychologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Disability Studies, Kritische Psychologie und Praxisforschung. Sein Vortrag behandelte das Verhältnis von Alter und Behinderung unter dem Gesichtspunkt subjektiver Handlungsmöglichkeiten. Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, Professorin im Gebiet Sozialwissenschaften an der Evangelischen Hochschule RWL in Bochum, berichtete aus ihrer Forschung zu alternden Menschen und Menschen mit Demenz.
Die EvH RWL berichtet über die Veranstaltung.
Link zum Mitschnitt des Koreferats von Prof. Dr. B. Schuhmacher
„Rassismus - ein sichtbares Problem in der Gebärdensprachgemeinschaft?“ mit Asha Rajashekhar
Donnerstag, 20. Mai 2021 von 18:00 bis 19:30 Uhr
Asha Rajashekhar ist mit indischen Wurzeln in Berlin geboren. Mit ihrer Taubheit ist sie bilingual - Deutsche Gebärdensprache und Deutsche Schriftsprache - aufgewachsen. Sie arbeitet als Lehrerin und interkulturelle Koordinatorin an der Elbschule Hamburg sowie als Beauftragte für Schule beim Gehörlosenverband Hamburg e.V. In ihrem Vortrag thematisierte sie Rassismus in der Gebärdensprachgemeinschaft: Welche Rassismuserfahrungen machen Taube Menschen in ihrem Alltag? Nach dem Vortrag hielt Prof. Dr. Cinur Ghaderi, Professorin im Lehrgebiet Psychologie an der Evangelischen Hochschule RWL in Bochum, ein kurzes Statement.
Die EvH RWL berichtet über die Veranstaltung.
Link zum Mitschnitt der Veranstaltung
„Behinderung & Geschlecht – Auswirkungen einer unvermeidlichen Intersektion im Leben behinderter Menschen“ mit Prof. Dr. Swantje Köbsell
Donnerstag, 22. April 2021 von 18:00 bis 19:30 Uhr
Im Sommersemester 2021 startete die Vortragsreihe „Nachteil hoch zwei plus x – Intersektionalität im Kontext von Behinderung“ unter der Leitung des Transfernetzwerks Soziale Innovation (s_inn) und des Bochumer Zentrums für Disability Studies (BODYS).
Den Auftakt machte Prof. Dr. Swantje Köbsell mit dem Vortrag zum Thema „Behinderung & Geschlecht – Auswirkungen einer unvermeidlichen Intersektion im Leben behinderter Menschen“. Köbsell ist Professorin für Disability Studies an der Alice Salomon Hochschule (ASH) in Berlin und Vertreterin der deutschen „Krüppelbewegung“ der 1980er Jahre. In ihrem Vortrag erklärte sie die Entstehung des Begriffs „Intersektionalität“, der die Überschneidung von verschiedenen Differenzkategorien wie Behinderung, Geschlecht, Rassismus, Migration und Alter beschreibt. Dabei ging sie insbesondere auf die Situation von behinderten Frauen ein, die nicht nur aufgrund ihrer Beeinträchtigung, sondern auch aufgrund ihres Geschlechts Ausgrenzungserfahrungen machen und in Kombination mit ihrer Beeinträchtigung häufig als „geschlechtslos“ wahrgenommen werden. Außerdem zog sie Parallelen zwischen den Zuschreibungen für behinderte Männer und für nichtbehinderte Frauen, denen jeweils die Rollenstereotype „schwach“, „hilfsbedürftig“, „passiv“ usw. zugeordnet werden. Köbsell verwies zu Beginn darauf, dass ältere Studienergebnisse die Geschlechtervielfalt im Kontext von Behinderung nicht einbezogen. Das ändert sich erst in jüngerer Zeit. Im Jahr 2020 setzte sich etwa die Studie „LSBTIQ* inklusiv NRW“ mit den Erfahrungen von beeinträchtigten und chronisch kranken Menschen unter Berücksichtigung der Geschlechtervielfalt und unterschiedlicher sexueller Orientierungen auseinander.
Anschließend folgte ein kurzes Statement von Dr. Sabrina Schramme, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der EvH und Projektmitarbeiterin bei Bethel.regional. Sie bezog sich auf die Ergebnisse ihrer empirischen Forschung zum Thema „Inklusions-/Integrationserfahrungen und Intersektionalität“. Im Fokus standen dabei Integrationserfahrungen von behinderten Männern und Frauen im Kindes- und Jugendalter und das Zusammenwirken von Behinderung, Geschlecht und sexueller Identität. Schramme machte wie Köbsell deutlich, dass behinderte Menschen als „geschlechtslos“ und „asexuell“ wahrgenommen werden.
Organisatorisches
Geplant sind vier Veranstaltungstermine in den Monaten April bis Juni 2021.
Die Vorträge können sowohl auf Zoom als auch auf YouTube verfolgt werden. Ob eine Veröffentlichung eines Vortrags stattfindet, wird gemeinsam mit der referierenden Person entschieden. Wir bitten zu berücksichtigen, dass eine Veröffentlichung des Vortrags u.a. aus Datenschutzgründen abgelehnt werden kann.
Barrierefreiheit
Wenn Sie auf Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung angewiesen sind, melden Sie sich bitte bei Jens Koller unter koller@evh-bochum.de. Für die bestmögliche Barrierefreiheit empfehlen wir Ihnen, den Vortrag auf Zoom und nicht auf YouTube zu verfolgen. Die Schriftdolmetschung muss in einem zweiten Internetfenster verfolgt werden. Hierfür erhalten Sie auf Anfrage eine Anleitung und die Zugangsdaten.
Für weitere Fragen zur Vortragsreihe steht Sinem Malgac unter malgac@evh-bochum.de zur Verfügung.
Veranstaltungsleitung
Transfernetzwerk Soziale Innovation (s_inn)
Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS)
Organisationsteam
Gudrun Kellermann (BODYS, EvH RWL Bochum)
Jens Koller (s_inn, EvH RWL Bochum)
Sinem Malgac (s_inn, EvH RWL Bochum)
Im Abschlussbericht finden Sie einen kurzen Überblick über die Vorträge und einen Ausblick auf die Fortsetzung der Vorlesungsreihe im Sommersemester 2021.
Frieder Kurbjeweit: „Arbeit, Behinderung, Krise - Wie geht es weiter?“
Donnerstag, den 05. November 2020, von 18:00-20:00 Uhr
Arbeit, Behinderung, Krise_Bericht über den Vortrag (PDF)
Arbeit, Behinderung, Krise_Videomitschnitt (Youtube)
Florian Grams: „Corona wirkt wie ein Brennglas - Teilhabe und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen in der Pandemie“
Donnerstag, 03. Dezember 2020, 18:00-20:00 Uhr
Corona wirkt wie ein Brennglas_Mitschrift des Vortrags (Word)
Corona wirkt wie ein Brennglas_Mitschrift des Vortrags (PDF)
Corona wirkt wie ein Brennglas_Bericht und Videomitschnitt
Matthias Seibt: „Selbsthilfe Psychiatrie-Erfahrener im Jahr 2020“
Donnerstag, 07. Januar 2021, 18:00-20:00 Uhr
Selbsthilfe Psychiatrie-Erfahrener im Jahr 2020_Bericht
Janina Urussowa: „Mein Unternehmen hat den Lockdown nicht bemerkt. Warum die Expertise von Menschen mit Behinderung als Early Adopter digitaler Technologien für die Wirtschaft relevant ist“
Dienstag, 26. Januar 2021, 18:00-20:00 Uhr
Mein Unternehmen hat den Lockdown nicht bemerkt_Bericht (Word)
Mein Unternehmen hat den Lockdown nicht bemerkt_Videomitschnitt (Youtube)
Mein Unternehmen hat den Lockdown nicht bemerkt_Präsentation (3,7MB, nicht barrierefrei)
Veranstalter
Transfernetzwerk Soziale Innovation (s_inn)
Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS)
Sozial-Wissenschaftsladen der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe
das Organisationsteam
Sinem Malgac (s_inn, EvH RWL Bochum)
Jens Koller (s_inn, EvH RWL Bochum)
Gudrun Kellermann (BODYS, EvH RWL Bochum)
Jana Offergeld (Sozial-Wissenschaftsladen, EvH RWL Bochum)
Sommersemester 2020
Das Transfernetzwerk Soziale Innovation (s_inn) und das Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS) laden in Kooperation mit der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO) zur Vortragsreihe über Disability Studies ein.
Die COVID-19-Pandemie stellt alle vor große Herausforderungen und viele Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Wir freuen uns sehr, dass unsere lange geplante Vortragsreihe dank enger teamübergreifender Zusammenarbeit nun doch noch stattfinden kann und zwar in Form von Online-Vorträgen.
Wenn Sie Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung benötigen, melden Sie sich bitte bei uns (siehe „Anmeldung“).
Im Zuge der Vortragsreihe werden Vorträge unter anderem zu den Themen Menschenrechte und UN-BRK, inklusive Bildung an Hochschulen und Universitäten, die Beschäftigungs- und Arbeitsmarktsituation für Menschen mit Behinderung, die intersektionale Perspektive von Migration, Gender und Behinderung sowie das öffentliche Bild von Behinderung in Medien, Kultur und Kunst thematisiert.
Termine
Mittwoch, 22. April 2020, 16-18 Uhr
Raul Krauthausen über "Barrierefreie Projekte: Weiterentwicklung der sozialen Netze - ohne Zeit, ohne Geld, ohne Ahnung"
Hier finden Sie einen Bericht zum Vortrag von Raul Krauthausen.
Montag, 25. Mai 2020, 18-19:30 Uhr:
Prof.in Dr.in Theresia Degener über "UN Behindertenrechtskonvention aus Disability Studies Perspektive"
Einladung Word
Hier finden Sie den Bericht zum Vortrag von Theresia Degener.
Donnerstag, 18. Juni 2020, 18-20 Uhr:
Dr.in Heike Raab über "Gender und Dis/Ability im Kontext von Hochschule"
Hier finden Sie den Bericht zum Vortrag von Heike Raab.
Donnerstag, 25. Juni 2020, 19-21 Uhr:
Podiumsdiskussion zum Abschluss der Vortragsreihe
Hier finden Sie den Bericht zur Abschlussveranstaltung.
Das Organisationsteam
Sinem Malgac (s_inn, EvH RWL Bochum)
Jens Koller (s_inn, EvH RWL Bochum)
Gudrun Kellermann (BODYS, EvH RWL Bochum)
Julia Breuer-Nyhsen (KatHO NRW Aachen)
Susanne Bücken (KatHO NRW Aachen)
Karin Jazra (s_inn, KatHO NRW Aachen)
Malous Otten (s_inn, KatHO NRW Aachen)