Materialien zu Selbstbestimmt Leben

 

Allgemeine Bemerkungen Nr. 5 zu Art. 19 UNBRK: UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen

Dieses Dokument wurde 2017 vom UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen verabschiedet. Dem ging ein langer und umfassender Prozess der Konsultation mit der Zivilgesellschaft voraus. Zusammen mit der Rechtsprechung des Ausschusses in früheren Allgemeinen Bemerkungen und aus den Staatenberichtsprüfungen (Abschließende Bemerkungen) bildeten die Erfahrungen der Zivilgesellschaft die Grundlage der 5. Allgemeinen Bemerkungen. Sie geben den Vertragsstaaten eine Orientierung für die Umsetzung ihrer Verpflichtungen: Sie enthalten eine Definition des Rechts auf selbstbestimmtes Leben, Definitionen weiterer Schlüsselkonzepte wie "gemeindenah/in der Gemeinschaft" und "Persönliche Assistenz". Sie gehen außerdem auf die zentralen Verpflichtungen der Vertragsstaaten ein, stationäre Einrichtungen zugunsten gemeindenaher Unterstützungsdienste zu schließen und diskriminierende Praktiken und Gesetzgebungen zu beenden.

Lesen Sie mehr im Bericht aus Genf 14 / 2017.

Die Allgemeinen Bemerkungen Nr. 5 finden Sie hier (in englischer Sprache).

Myth Buster: Argumente gegen Vorurteile © ENIL 2014

"Selbstbestimmt Leben ist das Gleiche wie selbstständig Leben." "Selbstbestimmt Leben ist nicht für alle geeignet. Heime werden immer gebraucht." "Selbstbestimmt Leben macht einsam." Mit diesen und anderen Vorurteilen räumt der sogenannte "Myth Buster" auf. Die Broschüre hat das Europäische Netzwerk Selbstbestimmtes Leben (ENIL) aus Erfahrungen seiner Mitarbeiter*innen und Mitglieder zusammengestellt.

Myth Buster als PDF-Dokument

Myth Buster als Text-Dokument

Argumente gegen Vorurteile in Leichter Sprache als PDF (nicht barrierefrei)

Argumente gegen Vorurteile in Leichter Sprache als Word

Präsentationen aus BODYS-Veranstaltungen

Selbstbestimmt Leben und Art. 19 UNBRK sind regelmäßig Gegenstand von BODYS-Veranstaltungen, so z.B. in einer Schulung zum BTHG oder einem Symposium über Psychiatrie und Menschenrechte. Über diesen Link finden Sie Berichte, Vorträge und andere Materialien aus unseren Veranstaltungen.

Videos zu Selbstbestimmt Leben und Inklusion: kobinet.liveblog und mehr

Zum Beispiel: "Aufstand der Betreuten" – ein Film von Hans-Peter Meier und Adolf Ratzka über die Independent Living Bewegung in den USA aus dem Jahr 1988

Independent Living Institute (ILI)

1993 wurde das Institut von Vertreter*innen der Behindertenberwegung, darunter der Deutsche Adolf Ratzka, in Schweden gegründet. Sein Ziel ist die internationale Verbreitung der Selbstbestimmt-Leben-Philosophie. Das Institut entwickelt politische Strategien, damit behinderte Menschen selbstbestimmt, in Würde und Selbstachtung und mit denselben Wahlmöglichkeiten wie alle anderen Menschen auch leben können.

Independent Living Institute (ILI)

Das Institut bietet im Rahmen seines Projekts "Disability Rights Defenders" Webinare zu ausgewählten Selbstbestimmt-Leben an. Über unsere Bibliothek haben Sie Zugang zu Mitschnitten und Transkripten.

Selbstbestimmt Leben in NRW: Bericht der Monitoringstelle © Susann Kroworsch / DIMR 2019:

Der Bericht zeigt auf, wie weit die UNBRK in NRW in den Bereichen Wohnen, Mobilität, Bildung und Arbeit umgesetzt wurde.

Bericht

Factsheet zum Bericht

Deinstitutionalisierung I: From institutions to community living © FRA 2017

Dieser 3-teilige Bericht beschäftigt sich mit der Umsetzung der UNBRK in der Europäischen Union, genauer mit dem Übergang vom Leben in Einrichtungen zu Leben in der Gemeinschaft (siehe Art. 19 UNBRK). Die Grundrechteagentur (Fundamental Rights Agency / FRA) der EU ist eine Expertenkommission der EU und überwacht die Einhaltung der Grundrechte in der EU. In dem Bericht beleuchtet die Kommission die Vorhaben und Strukturen im Bereich der Deinstitutionalisierung (Teil 1), die Finanzierung (Teil 2) sowie die Auswirkungen auf Menschen mit Behinderungen (Teil 3). Der Bericht liegt in englischer Sprache vor sowie auch in Easy Read (Leichte Sprache in Englisch).

FRA-Report Teil 1

FRA-Report Teil 2

FRA-Report Teil 3

 

Deinstitutionalisierung II: Getting a life – Bericht über Einsatz und Entwicklung des EU Strukturfonds © OHCHR 2012

Die Rolle des Rechts bei der Deinstitutionalisierung in den Ländern der EU ist Gegenstand dieses Berichts. Die juristische Analyse nimmt den aktuellen Gebrauch und zukünftige Möglichkeiten der EU-Struktur- und Investmentsfonds unter die Lupe. Eine Folge dieser Untersuchung war übrigens, dass die EU entschieden hat, dass Mittel aus diesen Fonds nicht für den Erhalt und Neubau von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen eingesetzt werden dürfen.

Getting a life

Studie über Beziehungen Persönlicher Assistenz © Tom Shakespeare et al. 2017

In dieser Studie untersuchen Forscher*innen der East Anglia University die Vielfalt und Komplexität der persönlichen Beziehungen im Modell Persönliche Assistenz. Sie haben sich mit der Dynamik zwischen den Beteiligten, mit ihren Rollen und möglichen Konflikten befasst.

Personal Assistance Relationships

Ergebnisse im Überblick

Studie zu "Persönlichem Budget" in Irland: Evaluation of the Áiseanna Tacaíochta Model of Direct Payment © Sinéad Keogh & Gerard Quinn 2018

In der Studie geht es um das irische Modell des Persönlichen Budgets. Die Forscher*innen-Gruppe des Centre for Disability Law and Policy der Universität Galway haben Erfahrungen, Kosten und Nutzen des Persönlichen Budgets sowohl in finanzieller als auch sozialer Hinsicht ausgewertet und mit dem traditionellen Dienstleister-Modell verglichen.

zur Studie

Report on the Transition from Institutional Care to Community-Based Services in 27 EU Member States

Der Bericht bietet ein umfassendes Bild über Situationen, Lösungen und Trends bei der Deinstitutionalisierung (DI) und Leben in der Gemeinde für Menschen mit Behinderungen und psychischen Gesundheitsproblemen, Obdachlose, Kinder (einschließlich Kindern mit Behinderungen und unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten) und ältere Erwachsene in 27 EU-Ländern.

Der Bericht wurde erstellt von der Europäischen Expertengruppe für den Übergang von der institutionellen Pflege zu gemeindenahen Diensten (kurz: EEG).

Report on the Transition from Institutional Care to Community-based Services in 27 EU Member States

Informationsportal Begleitete Elternschaft

Wer sich für das Thema Elternschaft und Behinderung interessiert, dem*der steht ab sofort ein wunderbares Produkt von BODYS-Kooperationspartner MOBILE e.V. zur Verfügung: das Informationsportal Begleitete Elternschaft NRW.

Es bietet umfassende Informationen zur Begleiteten Elternschaft für Fachkräfte aus den Bereichen allgemeine Beratung, Kinder- und Jugendhilfe und dem Feld der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen (Dienste, Einrichtungen und Behörden). Für (werdende) Eltern und Angehörige gibt es Informationen unter dem Menüpunkt „Für Eltern“.

Eine Angebotsübersicht informiert über regional verfügbare Beratungs- und Unterstützungsangebote für Eltern mit Behinderungen (in Kürze verfügbar).

Link zum Portal: https://begleitete-elternschaft-nrw.de/

Broschüre KSL-Konkret #3: Eltern mit Behinderung

KSL-Konkret #3 bietet in kompakter Form einen Überblick über Unterstützungmöglichkeiten für Eltern mit Beeinträchtigungen.

Damit Eltern mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen gleichberechtigt und selbstbestimmt ihrer Aufgabe als Eltern gerecht werden können, informiert diese Broschüre über vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten und über die Situation von Eltern mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen:

  • hörbeeinträchtigte oder gehörlose Eltern
  • blinde oder sehbehinderte Eltern
  • Eltern mit anderen Lernmöglichkeiten
  • körperbehinderte und chronisch kranke Eltern

KSL-Konkret #3 richtet sich zum einen an die Fachkräfte verschiedener Beratungsangebote, zum anderen an Menschen mit Beeinträchtigungen, die bereits Eltern sind oder Eltern werden möchten.

Zum Download in verschiedenen Formaten- u.a. in Leichter Sprache und DGS: https://www.ksl-nrw.de/de/service/66/publikationen

ENIL-Studie: The use of ESI Funds during 2014 – 2020 and the impact on the right of persons with disabilities to independent living

In der Studie des European Network on Independent Living geht es um die Verwendung von Mitteln des Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) für die Umsetzung selbstbestimmten Lebens in der Europäischen Union. Die Studie deckt auf, dass die Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen im Zeitraum 2014-2020 auch mit Mitteln des ESI-Fonds aufrecht erhalten wurde.

The use of ESI Funds during 2014 – 2020 and the impact on the right of persons with disabilities to independent living

EU Funds for Our Rights video (English version)

Wissensportal "Inklusive Gesundheit" und KSL-Konkret #4 Vielfalt Pflegen

KSL-Konkret #4 Vielfalt Pflegen ist ein Praxishandbuch für Pflegende und schlägt eine Brücke zu einer inklusiven Gesundheitsversorgung.

Mit praxisorientierten Interviews, Übungen und Reflexionsfragen werden Auszubildende und Pflegefachkräfte in die Themen Behinderung und Selbstbestimmung in der Gesundheitsversorgung eingeführt. Im Mittelpunkt des Buches stehen Kommunikation und Interaktion im Pflegealltag. Das Buch wurde von Menschen mit und ohne Behinderungen erstellt.

Über das Wissensportal sind Videos, Fakten, Werbematerial, Hintergründe und das Praxishandbuch barrierefrei zugänglich.

Studie „Erfahrungen und Prävention von Gewalt an Menschen mit Behinderungen“

Die österreichische Studie zu Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen untersucht die Erfahrungen von Menschen, die in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder in psychosozialen Einrichtungen leben oder arbeiten oder sich im Maßnahmenvollzug befinden.

Informationen über die Studie
Studie in Leichter Lesen

Broschüre: 30 Jahre 5. Mai – Lautstark für Gleichstellung 1992 -2022

Anlässlich des 30jährigen Jubiläums des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung behinderter Menschen hat die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) die Broschüre "30 Jahre 5. Mai - Lautstark für Gleichstellung" herausgegeben. Wie in einem Mini-Geschichtsbuch zeigt die Broschüre Höhepunkte und Meilensteine der (deutschen) Behindertenbewegung in den vergangenen 30 Jahren auf - vom ersten Europäischen Proteststag über die erfolgreiche Verfassungsergänzung und das BGG bis hin zum Inkrafttreten der UNBRK und dem fortdauernden Kampf um deren Umsetzung. Link zur Broschüre, die bei den Materialien der Aktion Mensch zum diesjährigen Protesttag (2022) ins Internet eingestellt wurde

Virtuelle Ausstellung zur Geschichte der Behindertenbewegung

Anlässlich seines 40-jährigen Bestehens hat der Verein "ambulante dienste e.V." (Berlin) eine virtuelle Ausstellung zum Thema Selbstbestimmt Leben im Kontext der Behindertenbewegung erstellt.

Link zu Ausstellung ad:bewegt!

Steffen Solbrig: Cripping Home - Euer Heim ist unser Albtraum

Lecture-Performance von Steffen Solbrig zum (Über-)Leben in Heimen für behinderte Menschen: Cripping Home - Euer Heim ist unser Albtraum

Aufgenommen im Literaturforum im Brecht-Haus am 20.05.2022

Richtlinien zur Deinstitutionalisierung, einschließlich in Notlagen

Am 9.9.2022 verabschiedete der Genfer UNBRK-Ausschuss seine Richtlinien zur Deinstitutionalisierung. Das Dokument ergänzt die Allgemeine Bemerkung Nr. 5 (2017) des Ausschusses und seine Leitlinien zum Recht auf Freiheit und Sicherheit von Menschen mit Behinderungen (Art. 14).

Die Leitlinien stützen sich auf die Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen vor und während der Corona-Pandemie. In der Pandemie wurde besonders deutlich, wie weit verbreitet Institutionalisierung weltweit ist und mit welchen Risiken für die Rechte und das Leben von Menschen mit Behinderungen sie verbunden ist. Die Leitlinien berücksichtigen explizit auch die Institutionalisierung älterer Menschen.

Die Leitlinien sind das Ergebnis eines 2-jährigen partizipativen Prozesses, an dem über 500 Menschen mit Behinderungen, darunter Frauen mit Behinderungen, Mädchen und Jungen mit Behinderungen, Überlebende von Heimunterbringungen, Menschen mit Albinismus und andere Organisationen der Zivilgesellschaft teilnahmen.

Weitere Informationen zu den Richtlinien und Einreichungen

Deutsche Übersetzung der Richtlininen (Deutsches Institut für Menschenrechte 2023)

Information des Deutschen Instituts für Menschenrechte: Leitlininen zur Deinstitutionalisierung (2023)

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