„Zukunft, Vision, Irrsinn oder was?“

Nicole Andres präsentiert Science Slam, © Nicole Andres

Unter diesem Titel beteiligte sich Nicole Andres – wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bochumer Zentrum für Disability Studies – am 11. Oktober 2017 mit ihrem Science Slam beim diesjährigen Kulturfestival „anders begegnen“ in Münster. Das Studierendenwerk Münster hatte unter dem Motto „Study with (dis)ability“ zu einem abendlichen Poetry Slam im Café Uferlos eingeladen.

Die Slams sollten „ganz persönliche Geschichten" erzählen und "traurige Schicksale und wertvolle Lebenserfahrungen von unterschiedlichsten Menschen widerspiegeln und auf diese Weise alle miteinander vereinen“, so der Moderator. Dass das geht, zeigten die 4 Darstellerinnen auf unterschiedliche Weise: ob durch Lyrik und Poesie, musikalische Performance, Ironie und Sarkasmus oder eben als Science Slam, wie der von Nicole Andres.

Vor dem Hintergrund der leicht provozierenden FragestellungBehindert sein und selbst forschen – geht das?“ stellte die junge Wissenschaftlerin auf anschauliche und humorvolle Weise dar, wie inklusive Forschung aussehen kann. Mit ihrem Beitrag machte sie deutlich, dass ein Studium mit Behinderung möglich ist und nicht länger als Sonderfall angesehen werden muss. „Wir brauchen keine weitere Forschung über Menschen mit Behinderungen. Was wir brauchen sind Experten in eigener Sache. Und: mehr Anstöße für Veränderungen in dieser Gesellschaft“, so brachte sie ihr Anliegen auf den Punkt. Als Mitarbeiterin eines inklusiven Forschungsteams weiß Nicole Andres, dass eine inklusive Hochschule und die gemeinsame Forschung von Menschen mit und ohne Behinderung keine Vision bleiben müssen.

Die Zuschauer*innen zeigten sich begeistert von dem humorvoll präsentierten Vortrag und den dahinter stehenden Projekten am „Bochumer Zentrum für Disability Studies“. Bei einem kleinen Snack am Informationsstand gab es die Möglichkeit, sich über die Angebote des Studierendenwerks Münster sowie die Ideen und Ziele des Forschungsinstituts BODYS zu informieren. Für einen mitreißenden Abschluss des Abends sorgte schließlich die inklusive Punkband „Metzer 58“ aus Münster.

Text: Nicole Andres

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