Zentrum für Disability Studies (BODYS) eröffnet

BODYS-TEam mit Rektor und Kenny Fries
Rektor Prof. Dr. Gerhard K. Schäfer (vorne ganz links) mit dem Referenten Kenny Fries (vorne 3. v. links), BODYS-Leitung Prof. Dr. Theresia Degener und Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann (vorne 4. und 5. von links) und dem BODYS-Beirat. Foto: Julia Taubitz

BODYS, die neue Forschungseinrichtung der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL), ist mit einem Festakt inklusive Dichterlesung am 1. Dezember 2015 in der vollbesetzten Aula eröffnet worden. "Das neue Institut wird ein Meilenstein für die Entwicklung der Forschung an der Hochschule sein", betonte Rektor Prof. Dr. Gerhard K. Schäfer in seiner Begrüßung. Weiteres Ziel, so Schäfer, sei die Förderung behinderter Nachwuchswissenschaftler_innen, denn in der Vergangenheit seien behinderte Menschen allzuoft nur Objekte und nicht Subjekte der Forschung gewesen.

Die Landesbehindertenbeauftragte Elisabeth Veldhues hob die Unterstützung der Landesregierung NRW für das neue Institut hervor: "Gemeinsam können wir die Barrieren aus der Welt schaffen, die behinderte Menschen daran hindern, gleichberechtigt mit anderen und selbstbestimmt zu leben."

Disability Studies (DS) gebe es international zwar schon seit über 30 Jahren, so die Leiterin von BODYS, Prof. Dr. Theresia Degener, in Deutschland sei diese Forschungsrichtung mit erst drei Instituten aber noch sehr jung. "Disability Studies verstehen Behinderung als soziales Konstrukt, das durch architektonische und kulturelle Barrieren entsteht", führte Degener aus. "Sie kritisieren die Sonderwelten für behinderte Menschen und setzen dem medizinischen Modell von Behinderung ein soziales und menschenrechtliches Modell entgegen." Die Forschung müsse deshalb auch menschenrechtsbasiert erfolgen.

Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann leitet BODYS gemeinsam mit Theresia Degener. Sie konnte den Schriftsteller und prominenten Vertreter der Disability Studies in den USA, Kenny Fries, begrüßen, der am Goddard Institut in Vermont "Creative Writing" lehrt. Fries, der aktuell eine neue Publikation über Behinderung in Deutschland vorbereitet, las aus seinem 2007 erschienenen Werk "The History of my Shoes and the Evolution of Darwins`s Theory". Die Veranstaltung wurde vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW (MAIS) im Rahmen von "NRW inklusiv!" gefördert.

Text: H.- Günter Heiden

BODYS Eröffnung in der Presse (nicht barrierefrei)

BODYS Flyer (nicht barrierefrei)

BODYS Beiratsmitglieder (nicht barrierefrei)

BODYS - ein neues Institut wird gegründet

Aufgrund eines Beschlusses des Senats vom 2. Juni 2015 und des Kuratoriums der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL) vom 17. Juni 2015 wurde die Ordnung für das neue Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS) am 14. Juli 2015 in den „Amtlichen Bekanntmachungen der EvH RWL“ (Nr. 9/2015) veröffentlich.

BODYS ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der EvH RWL ohne eigene Rechtspersönlichkeit (In-Institut) und ist somit als neu angelegte Forschungsstruktur zum weiteren Aufbau bestimmt. BODYS ist laut dieser Ordnung eine „Einrichtung, die Disability Studies als inter- und transdisziplinäre theoretische Grundlage für die UN-Behindertenrechtskonvention und deren Umsetzung versteht.“ Ihre Implikationen für Theorie und Praxis, für die Behindertenhilfe und für die Gesellschaft insgesamt sind zentraler Forschungsgegenstand. BODYS bietet den Rahmen für menschenrechtsorientierte, partizipative und intersektionale Forschung und Lehre.

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