Theresia Degener als Vorsitzende des UN-Ausschusses gewählt
Prof. Dr. Theresia Degener, Leiterin des Bochumer Zentrums für Disability Studies (BODYS) an der EvH RWL, ist am Montag, 20. März 2017, in Genf zur Vorsitzenden des UN-Ausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen gewählt worden. Zu Beginn der 17. Sitzung erfolgte die Wahl per Akklamation. Ihre Amtsperiode als derzeit einzige Frau im Ausschuss wird bis Ende 2018 dauern.
"Ich bin sehr dankbar dafür, dass mir der Vorsitz des BRK-Fachausschusses für die nächsten zwei Jahre anvertraut wurde", so Degener nach ihrer Wahl. "Ich werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen, das menschenrechtliche Modell von Behinderung in der zweiten Dekade der UN-Behindertenrechtskonvention aufrecht zu erhalten. Als einziges weibliches Mitglied des Ausschusses verstehe ich diese Wahl auch als Verpflichtung zur Gleichberechtigung der Geschlechter durch meine Ausschusskollegen."
Als stellvertretende Vorsitzende wurden Damjan Tatic aus Serbien, Coomaravel Pyaneandee aus Mauritius und Danlami Umaru Basharu aus Nigeria gewählt.
Degener ist Leiterin des Bochumer Zentrums für Disability Studies (BODYS) an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe. Ihre zentralen Forschungsschwerpunkte sind Behindertenrecht, Nicht-Diskriminierungsrecht und die internationalen Menschenrechte sowie Gender und Disability Studies.
Gemeinsam mit dem irischen Wissenschaftler Prof. Dr. Gerard Quinn erstellte sie im Jahr 2002 eine Studie für das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte, die eine wesentliche Grundlage für die Entstehung der UN-Behindertenkonvention bildete. Auch an den Verhandlungen zur Erarbeitung der Konvention war sie in den Jahren 2002 bis 2006 als Mitglied der deutschen Regierungsdelegation maßgeblich beteiligt. Bereits seit 2011 ist Degener Mitglied des UN-Ausschusses, in den letzten vier Jahren als stellvertretende Vorsitzende.
"Für uns als Hochschule ist es eine große Ehre, dass wir mit Theresia Degener eine Person in Forschung und Lehre haben, die auf der Ebene der Vereinten Nationen an verantwortlicher Stelle darüber wacht, dass die Menschenrechte behinderter Kinder, Frauen und Männer weltweit geschützt und geachtet werden", betonte Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann, Rektorin der Evangelischen Hochschule anlässlich der Wahl.