Inklusion und Partizipation mit Behinderung(en)

BODYS-Expertise in zwei Veranstaltungen über Partizipative Forschung und Lehre
Am 22. Januar 2025 hielt Gudrun Kellermann in Vertretung von BODYS an der Ruhr-Universität Bochum einen Vortrag zum Thema „Wissenschaftskarriere mit Behinderung(en) – Chancengerechtigkeit durch inklusive Forschung“. Der Vortrag fand im Kontext eines Zoom-Lunchgesprächs für die Online-Vortragsreihe "Inklusive Wissenschaft" statt. Gudrun Kellermann stellte zwei abgeschlossene inklusiv-partizipatorische Projekte von BODYS vor, das Projekt AKTIF („Akademiker*innen mit Behinderung in die Teilhabe- und Inklusionsforschung“, Laufzeit: 2015-2018) und das Projekt IKSL („Initiative Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben NRW“, Laufzeit: 2016-2020). Es nahmen etwa 20 Personen aus verschiedenen Hochschulen teil, u.a. Gleichstellungs- und Behindertenbeauftragte, wissenschaftliche Mitarbeitende sowie Menschen aus der Verwaltung. Die anschließende angeregte Diskussion thematisierte den Umgang mit Barrieren und Problemfeldern für behinderte Forschende und Lehrende sowie die Entwicklung von eigenen teilweise kreativen Lösungen.
Am 11. und 12. März 2025 fand ein Co-Creation-Workshop im Rahmen des Projekts INPART („Inklusive Partizipation durch integrierte Forschung“) im Institut für Digitale Teilhabe an der Hochschule Bremen statt. Zwei Mitarbeiterinnen der EvH Bochum nahmen an dem Workshop teil: Gudrun Kellermann als Vertreterin von BODYS und Sinem Malgac in ihrer Rolle als Beauftragte für Barrierefreiheit der EvH. Der Workshop wurde von Dr. Barbara Neukirchinger, Dr. Irmhild Rogalla und Bertold Scharf geleitet und von koralle Design moderiert. Die Projektleitung haben Neukirchinger und Scharf.
Zur nicht öffentlichen, projektinternen Veranstaltung waren etwa 10 vorwiegend behinderte Teilnehmende mit Expertise in der Partizipation in akademischen Kontexten eingeladen. Auch eine Bildungsfachkraft und ein Werkstatt-Rat, die beide auf einfache Sprache angewiesen waren, brachten sich aktiv ein.
Im Mittelpunkt des zweitägigen Workshops standen Erfahrungen der Teilnehmenden zu Partizipation in Forschung und Lehre sowie über Barrieren bei der Nutzung von digitalen Technologien. Gudrun Kellermann berichtete als Lehrkraft der EvH Bochum und als ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin in mehreren universitären Projekten über den Umgang mit Barrieren sowie die Entwicklung von Lösungsansätzen. Als bedeutsame Maßnahme an der EvH Bochum erwähnte sie die Initiierung eines „Topfs“ für Barrierefreiheit, der Mittel für barrierefreie Veranstaltungen der EvH zur Verfügung stellt.
Daneben wurden auch konkrete Beispiele aus dem beruflichen und privaten Alltag diskutiert, z.B. über die Herausforderungen der Bedienung einer digital und akustisch gesteuerten Waschmaschine oder eines internetfähigen Fernsehers. Die „Explosion“ der Digitalisierung durch die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Herausforderungen für behinderte Menschen waren natürlich auch Thema.
Kellermann zeigte sich sehr beeindruckt über die sehr unterschiedlichen Perspektiven der Teilnehmenden sowie die großen Bemühungen des Organisationsteams, für umfassende Barrierefreiheit und eine angenehme Atmosphäre zu sorgen. Neben der Workshopleitung und dem Moderationsteam waren mehrere studentische Hilfskräfte als Assistenzpersonen anwesend, Dolmetschende für Schrift und Gebärdensprache wurden zur Verfügung gestellt und immer wieder wurde an verständliche Sprache erinnert.