Disability-Studies-Tagungsband erschienen!

Fünfzehn Jahre nach der Sommeruniversität in Bremen hat im Oktober 2018 eine Tagung in Berlin über 200 in den Disability Studies Aktive, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen, aus dem deutschen Sprachraum zusammengeführt. Aus diesem Zusammentreffen sind die in diesem Band versammelten Beiträge entstanden, die den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Debatte in diesem jungen, dynamischen Wissenschaftsfeld abbilden. Sie verdeutlichen, in welch innovativer Weise die Disability Studies durch ihre normalitätskritische und intersektionale Herangehensweise zur Dekonstruktion von Behinderung beitragen und damit einen zentralen Beitrag zu einem neuen Verständnis von Behinderung erbringen, das für gelingende Inklusion in allen gesellschaftlichen Bereichen unerlässlich ist.

David Brehme / Petra Fuchs / Swantje Köbsell / Carla Wesselmann (Hrsg.)
Disability Studies im deutschsprachigen Raum. Zwischen Emanzipation und Vereinnahmung
2020, 278 Seiten
broschiert, € 29,95
ISBN 978-3-7799-6059-1
Auch als E-Book erhältlich (barrierefrei)

Flyer (PDF, nicht barrierefrei)

Aus dem Inhalt:

Theoretische Zugänge in den Disability Studies

  • Wie war das damals eigentlich? Wie die Disability Studies Deutsch sprechen lernten
  • Mad Studies und/in/als Disability Studies – Eine Verhältnisbestimmung
  • Jenseits der Modelle. Theoretische Ansätze in den Disability Studies
  • Kritische Theorie als Perspektive für das britische soziale Modell von Behinderung
  • Wer spricht denn da? Kritische Anmerkungen zum Konzept der Selbstbetroffenheit
  • Verletzbarkeit als menschliches Charakteristikum
  • Ableism und Verletzlichkeit. Überlegungen zur ‚Erfindung neuer Formen von Subjektivität‘
  • Psychiatrische Zusammenhänge machtkritisch begreifen. Überlegungen zu einem möglichen Analysemodell

Methodologische und methodische Überlegungen der Disability Studies

  • Partizipativ und emanzipatorisch. Ansprüche an Forschung im Kontext der Disability Studies
  • Emanzipation ohne Vereinnahmung. Menschenrechtsbasierte Forschung in den Disability Studies
  • Kategorisierung und Repräsentation. Methodologische Grenzerkundungen zur Forschung über Flucht und Behinderung
  • Wie lässt sich ‚Dis/ability‘ mit Hilfe des Dispositivkonzepts nach Michel Foucault theoretisch denken und empirisch untersuchen? Eine Einführung
  • Autoethnografie in den Critical Blindness Studies. Überlegungen zum Verhältnis von Forschenden zum Erkenntnisgegenstand

Disability Studies als interdisziplinäre Begegnungen

  • „Dienst an den Ärmsten der Armen“. Geschichte und Gegenwart institutioneller Versorgung in Oberösterreich
  • Zur historischen und aktuellen Bewegungs-Dynamik der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung. Das Archiv zur Geschichte der Behindertenbewegung in Österreich
  • Erzählungen vom ‚behindert Werden‘. Literaturwissenschaftliche Perspektiven auf Behinderung
  • „Ein Krüppelstück von Krüppeln für Krüppel“. Behinderung als kulturelles Deutungsmuster in Literatur und Literaturwissenschaft?
  • Disability Studies und Religionswissenschaft. Anmerkungen zu Relevanz und Potenzial einer Symbiose
  • Ökonomie von Behinderung. Paradoxe Leistungsansprüche in Werkstätten für behinderte Menschen
  • Behinderung und Nähebeziehung. Merkmalsträger*innenschaft und ‚Mitbehinderung‘
  • Disability Studies und Sozialpädagogik. Kritische Überlegungen zur Normalisierungsfunktion Sozialer Arbeit am Beispiel Elternschaft mit Lernschwierigkeiten
  • Repräsentationen von Männlichkeit bei Männern mit Lernschwierigkeiten. Sechs Ergebnisdimensionen einer lebensweltorientierten Studie
  • Disability Studies als kritische Instanz der Schulpädagogik. Überlegungen zu Chancen und Spannungsfeldern am Beispiel pädagogischer Diagnostik
  • Kategorisierungsmanie und Wissenshysterie in der Lehrer*innenbildung
  • Hochschule inklusiv – Biografische Erfahrungen behinderter Studierender. Von individuellen Handlungsmöglichkeiten und strukturellen Bedingungen im universitären Raum
  • Hörbehinderung im Werden. Eine biographiezentrierte und zugehörigkeitstheoretische Perspektive
  • Deaf Studies neu denken

Mit Beiträgen von:

Birgit Behrisch
Mai-Anh Boger
David Brehme
Lars Bruhn
Malin Butschkau
Stephanie Czedik
Theresia Degener
Petra Fuchs
Natalie Geese
Sabine Gerhartz-Reiter
Kai Heneka
Marianne Hirschberg
Jürgen Homann
Ramona Jelinek-Menke
Mareice Kaiser
Sarah Karim
Alexander Klement
Swantje Köbsell
Gertraud Kremsner
Simon Ledder
Matthias Luserke-Jaqui
Eliah Lüthi
Rahel More
Barbara Nemestothy
Barbara Neukirchinger
Matthias Otten
Andreas Paukner

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