BODYS präsentiert: „Kinder der Utopie“ - Filmvorstellung und Diskussion

Podiumsdiskussion zu "Kinder der Utopie"; Foto: Ragna Löhring

Am Dienstag, den  22.10.2019, fand von 14 bis 17 Uhr die Filmvorstellung und Diskussion zu dem Film „Die Kinder der Utopie“ in der Evangelischen Hochschule RWL statt. Die Veranstaltung zum übergeordneten Thema „Inklusion im Schulsystem“, die von Anneke Arlabosse, Gudrun Kellermann und Franziska Witzmann organisiert wurde, war mit über 50 Teilnehmer*innen sehr gut besucht.

Der 80-minütige Dokumentarfilm „Die Kinder der Utopie“ zeigt sechs junge Erwachsene, die auf ihre gemeinsame Grundschulzeit in einer Inklusionsklasse in Berlin zurückblicken und über ihren anschließenden Werdegang in Regel- oder Sondereinrichtungen reflektieren. Diese jungen Erwachsenen reden über sich selbst, über ihre Entwicklung und über das, was sie sind. Vor zwölf Jahren wurden sie für den Film "Klassenleben" zu ihrer gemeinsamen Grundschulzeit schon einmal begleitet und interviewt.

Nach dem Film entstand eine intensive und rege Diskussion zwischen der bunt gemischten Gesprächsrunde und dem Publikum. Als Gäste auf dem Podium waren dabei vertreten: Prof. Dr. Kathrin Römisch (Professorin der EvH RWL in Bochum und stellvertretende Leitung von BODYS – Bochumer Zentrum für Disability Studies), Prof. Dr. Stefan Schache (Professor der EvH RWL in Bochum und Beiratsmitglied von BODYS), Dörthe Plettendorf (ehemalige Schulleiterin einer inklusiv arbeitenden Grundschule) und Dr. Klara Groß-Elixmann (TH Köln, Kompetenzzentrum SIDI - Soziale Innovation durch Inklusion), die aus der Selbstvertreterperspektive berichtet hat.

Die Diskussion wurde von Gudrun Kellermann moderiert. Es wurde zunächst über den ersten Eindruck des Films berichtet. Auf der einen Seite, stieß der Film auf positive Eindrücke, er wirkte berührend, eindrücklich, erfrischend und herzlich. Auf der anderen Seite hinterließ er Ratlosigkeit und offene Fragen, besonders in Bezug auf die schmerzhafte Darstellung des Erwachsenenwerdens.

Im Laufe der Diskussion wurde die Forderung nach Möglichkeiten einer inklusiven Beschulung nach der Grundschule deutlich. Bisher fehle in diesem Bereich noch jegliche Idee, gerade im Bezug auf das Gymnasium, gäbe es noch großes Entwicklungspotential. Ein Problem stellt hier jedoch das Unverständnis seitens leistungsorientierter Eltern dar.

Doch was ist nun die Lösung? Statt des normalen Schulsystems könnte man eine Schule für alle entwickeln. Es wird ersichtlich, dass es ein weiter Weg zur Inklusion ist. Schließlich gibt es die Forderung schon seit 50 Jahren. Das ist aber kein Grund, nicht mehr über sie zu reden. Denn Inklusion ist kein Versuch, sondern ein Menschenrecht.

Bericht: Ragna Löhring und Anneke Arlabosse

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