Behinderung in Not- und Krisenzeiten

Schwarz auf grellgelbem Hintergrund: Symbolkopf mit Maske und der Schriftzug ResPoNCE

In jeder Krisen- oder Konfliktsituation sind behinderte Menschen unverhältnismäßig stark von Vernachlässigung, Gewalt und Tod bedroht und haben keinen Zugang zu Sicherheits-, Hilfs- und Erholungsmaßnahmen. Wichtige Informationen über Sicherheit und Evakuierung sind oft nicht zugänglich wie auch die Evakuierungszentren selbst selten zugänglich sind. Das bedeutet, dass behinderte Menschen allzu oft zurückgelassen werden.

BODYS beteiligte sich an dem Forschungsprojekt ResPoNCE – Respecting People with disabilities’ Needs and Rights in Crisis and Emergency, das von unserem irischen Kooperationspartner Center for Disability Law and Policy (CDLP) von Dezember 2020 bis Januar 2023 durchgeführt wurde. Das Forschungsprojekt untersuchte relevante Gesetze, Politiken und Richtlinien, die als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie in verschiedenen europäischen Ländern entstanden sind. Es ging dabei um die Frage, ob und wie die Staaten während der Covid-19-Pandemie ihren Verpflichtungen aus der UN-Behindertenrechtskonvention nachkamen und wie Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und der Menschenrechte zusammenwirken können, um Leitlinien und bewährte Praktiken an die betroffenen Akteure weiterzugeben. Im Projekt wurden insbesondere die Entwicklungen in Irland, Spanien, Großbritannien, Italien, Schweden, Frankreich und Deutschland in den Blick genommen.

An der Abschlusskonferenz am 4. Mai 2023 nahmen als Vortragende von deutscher Seite neben der BODYS-Leiterin Prof. Dr. Theresia Degener auch Corinna Rüffer von Bündnis 90/Die Grünen und Dr. Sigrid Arnade vom Deutschen Behindertenrat (DBR) teil. Prof. Dr. Theresia Degener betonte, wie wichtig die Achtung der Menschenrechte in Krisenzeiten sei, und verwies darauf, dass das sogenannte „Build-Back-Better-Prinzip“ der Vereinten Nationen im Feld der humanitären Politik die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention berücksichtigen müsse.

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